Seminar VA26-010 - Im Streit vereint: Nationaler Rechtsruck trifft auf EU-Widerstand
Termin: 06.07.2026
In Budapest
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Seminar-Status: Plätze vorhanden
Lernzielbeschreibung:
Das Seminar untersucht den politischen Kurs Ungarns unter Viktor Orbán und analysiert dessen Auswirkungen sowohl auf das Verhältnis zur Europäischen Union als auch auf den inneren Zusammenhalt Europas.
Seit dem politischen Umbruch von 1989 hat sich Orbán von einem liberalen Reformer zu einem der prominentesten Vertreter eines illiberalen Staatsverständnisses in Europa entwickelt. Zwar sichert er seine Macht weiterhin durch Wahlerfolge, doch schränkt er zunehmend die Freiheitsrechte ein und schwächt die Rolle der Opposition.
Heute steht Orbán für eine nationalkonservative Agenda, die enge Verbindungen zu autoritären Akteuren pflegt. Seine Regierung setzt auf nationale Souveränität, kulturelle Homogenität und eine klare Abgrenzung von liberal-demokratischen Werten – oftmals im offenen Gegensatz zu den Grundsätzen und der Politik der EU. So attackiert er regelmäßig „den Westen“ und insbesondere die Union, der er vorwirft, Ungarn in den Krieg hineinzuziehen.
Auffällig ist zugleich, dass Orbán Wladimir Putin nie für den Krieg in der Ukraine verantwortlich macht. Er vermeidet jede Bezugnahme auf die russische Aggression und stimmt systematisch gegen EU-Hilfen für die Ukraine. Diese Haltung verschärft die Spannungen mit der Europäischen Union erheblich – insbesondere in Fragen der Rechtsstaatlichkeit, der Migrationspolitik, im Umgang mit Russland sowie beim Schutz fundamentaler Grundrechte.
Seminarleitung: Tufan Sayed